Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Menschenrechtsbeauftragte beklagt humanitäre Lage im Sudan

Berlin (dts) – Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), hat sich angesichts der aktuellen Lage im Sudan besorgt gezeigt. „Zwanzig Monate nach Ausbruch der Kämpfe spielt sich in Sudan eine humanitäre Katastrophe schier unermesslichen Ausmaßes ab“, sagte sie am Samstagnachmittag. #

Das internationale Experten-Panel des Famine Review Committee habe am 24. Dezember mit der Veröffentlichung ihres neusten Berichts dargelegt, „dass sich die Hungerkatastrophe in Sudan weiter dramatisch verschlimmert“, so Amtsberg. „Nach den aktuellen Erhebungen leiden mehr als 24,6 Millionen Menschen akut an Hunger, davon sind über 8,1 Millionen Menschen mit extremer Nahrungsmittelknappheit konfrontiert, darunter auch viele mit akuter Unterernährung. 573.000 Menschen stehen kurz vor dem Hungertod“, beklagte die Grünen-Politikerin.

„Bereits im August hatte das Famine Review Committe für Teile Nord-Dafurs die weltweit erste Hungersnot seit sieben Jahren festgestellt. Es ist zutiefst erschütternd, dass sich die Hungerkrise in Sudan seitdem noch ausgeweitet hat“, so die Bundesbeauftragte.

Diese Katastrophe sei „komplett menschengemacht“, hob sie hervor. „Das Famine Review Committee benennt seit Monaten zwei Gründe für die Hungersnot: die andauernden Kämpfe sowie die Verhinderung von humanitärem Zugang durch die Konfliktparteien. Beide Seiten setzen Hunger als Mittel der Kriegsführung ein und nehmen dabei den potenziellen Hungertod vieler Menschen billigend in Kauf“, erklärte Amtsberg.

„Eine Einstellung der Kooperation mit den Mechanismen der Integrated Food Security Phase Classification (IPC) zur Überwachung der Nahrungsmittelversorgung, wie von den sudanesischen Behörden am 25. Dezember erklärt, ist nicht der richtige Weg, um diese Hungersnot in den Griff zu bekommen“, sagte die Grünen-Abgeordnete. „Unser dringender Appell richtet sich an die Konfliktparteien, die Sudanese Armed Forces (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF), endlich umfassenden Zugang für alle humanitären Organisationen zu gewähren, deren lebensrettende Arbeit zu unterstützen und zu schützen, statt zu behindern oder gar zu unterbinden“, so Amtsberg.

„Wir rufen beide Seiten dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und die Waffen endlich ruhen zu lassen. Dies ist der einzige Weg, um die Hungersnot im Sudan zu beenden“, drängte die Menschenrechtsbeauftragte. „Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns weiterhin mit aller Kraft dafür ein, die Menschen in Sudan und den Nachbarstaaten durch humanitäre Hilfe mit dem Nötigsten zu versorgen und humanitäre Zugänge im Rahmen der humanitären Diplomatie zu sichern“, so Amtsberg.

Foto: Luise Amtsberg (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Zahl der Anträge auf den deutschen Pass ist in verschiedenen deutschen Kommunen nach Inkrafttreten des neuen Staatsangehörigkeitsrechts vor einem halben...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Sturz von Syriens Ex-Diktator Baschar al-Assad hat in Deutschland eine Debatte über die Zukunft syrischer Geflüchteter ausgelöst- erste Behördendaten deuten...

Deutschland & Welt

Magdeburg (dts) – Die Magdeburger Polizei kritisiert Berichte zum Thema „Gefährderansprache“ im Bezug auf den Attentäter, der letzten Freitag auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Zahl der Dienstposten und Mitarbeiter im Verteidigungsministerium ist in diesem Jahr gestiegen. In den beiden Dienstsitzen in Bonn und Berlin...

Deutschland & Welt

Hagen (dts) – NRW-Unternehmerpräsident Arndt Kirchhoff hält die Automobilindustrie noch lange nicht für abgemeldet. Die deutsche Autoindustrie sei ziemlich gesund und brauche keinen Schutz...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die AfD in scharfen Worten vor einer Instrumentalisierung des Anschlags von Magdeburg gewarnt. „Zur AfD kann...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – Daniel Thioune, Cheftrainer des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, hadert noch immer mit dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga in der vergangenen Saison....

Deutschland & Welt

Magdeburg (dts) – Sechs Tage nach dem Anschlag von Magdeburg hat die Polizei den genauen Anschlagweg des Attentäters veröffentlicht, der auf dem dortigen Weihnachtsmarkt...

Anzeige