Köln. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach plädiert dafür, Jugendliche schnellstmöglich impfen zu lassen. „Ich würde auch meiner Tochter impfen lassen, weil ich fest davon überzeugt bin, dass der Nutzen einer Impfung bei ihr überwiegt“, sagt der Kölner Gesundheits-Experte im Podcast „Talk mit K“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Die Ankündigung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die Impfung möglicherweise nur für 12- bis 15-Jährige mit bestimmten chronischen Erkrankungen zu empfehlen, habe ihn überrascht, zum einen weil die Stiko der Entscheidung der Europäischen Zulassungsbehörde vorgreife und auch nicht klar gesagt werde, was man wolle. „Das verunsichert natürlich die Eltern, Erzieher und Ärzte sehr.“
Falls die Stiko tatsächlich nur eine Empfehlung für Jugendliche mit chronischen Erkrankungen aussprechen würde, wäre das Lauterbach zufolge „ein großes Problem“. „Damit schiebt man die Verantwortung ab an die Eltern und Ärzte. Es wird sehr viele Ärzte geben, die die Impfungen dann nicht durchführen werden. Und viele Eltern werden der Impfung dann auch nicht trauen.“ Der Gesundheits-Experte geht davon aus, dass die Stiko eine derartige Empfehlung dann zeitnah zurückziehen müsste angesichts der Studienlage und der erfolgreichen Impfung von Jugendlichen in anderen Ländern.
„Studien zeigen, dass der Impfstoff bei Kindern wirksamer ist als bei Erwachsenen und es keine großen Nebenwirkungen gibt.“ Neben gesundheitlichen gebe es auch gesellschaftliche Auswirkungen zu bedenken, wenn Jugendliche nicht geimpft würden. „Wenn wir jetzt in ein zweites Jahr gehen, wo Schulunterricht ausfällt und viele Kinder in Quarantäne müssen, wäre das eine Katastrophe.“
PM/Kölner Stadt-Anzeiger