Köln. Die Inzidenzahlen sollen nicht länger der alleinige Indikator zur Beurteilung der Lage der Corona-Pandemie sein. Das fordert Christof Rasche, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Der Politiker aus Ostwestfalen sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir brauchen dringend einen Corona-Index, der neben der Inzidenz auch die Einweisungen in die Krankenhäuser sowie die Belegungen auf den Intensivbetten berücksichtigt. Der Strategie des Bundeskanzleramts fehle „die richtige Balance zwischen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Risiken. „In dieser Politik folgt eine Angstschleife der nächsten“, sagte Rasche. „Diese einseitige Politik muss dringend geändert werden, Corona-Index statt Inzidenz.“
Bis zur Einführung eines Corona-Index müssten in NRW die Inzidenz-Schwellenwerte deutlich erhöht werden. „Die verschiedenen Stufen dürfen erst ab 50, 100 und 200 ziehen“, sagte Rasche. Der FDP-Politiker warnte vor dramatischen wirtschaftlichen Folgen eines erneuten Lockdowns. „In Westfalen haben mir Schützenvereine mitgeteilt, dass sie für ihre Veranstaltungen im kommenden Jahr keine Festwirte mehr finden. Mehr als ein Drittel dieser Betriebe sind still und leise verschwunden“. Auch die Schausteller benötigten Planungssicherheit für die Zeit nach den Sommerferien.
Das NRW-Gesundheitsministerium will nicht kategorisch an den bestehen Inzidenz-Parametern festhalten. „Einer Justierung des Indikatorensets durch das RKI steht das Land offen gegenüber“, sagte ein Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger.“
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will vorerst daran festhalten, dass neben den Geimpften und Genesenen auch die Getesteten Veranstaltungen ohne Einschränkungen besuchen dürfen. „An diesem Vorgehen sollten wir nun auch zunächst einmal festhalten“, sagte der CDU-Politiker. Eine künftige Benachteiligung von nicht Geimpften schloss Laumann aber nicht aus. „Wahr ist aber auch, dass wir zum Herbst hin das Infektionsgeschehen, die Entwicklung der Impfquote und die Situation in den Krankenhäusern ganz genau anschauen und gegebenenfalls unsere Strategie anpassen müssen.“
PM/Kölner Stadt-Anzeiger