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Dax lässt geringfügig nach – Enttäuschung über Lagarde-Äußerungen

Frankfurt/Main (dts) – Am Donnerstag hat der Dax geringfügig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.752 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einem kräftigen Tagesstart mit einem neuen Rekordhoch gab der Index im weiteren Verlauft – insbesondere nach dem EZB-Zinsentscheid – wieder seine Zugewinne ab. „Nachdem eine Viertelstunde nach dem heutigen Handelsstart auf der Anzeigetafel in Frankfurt die 17.000 für den Deutschen Aktienindex aufleuchtete, entschieden sich doch einige Anleger nach der 22-Prozent-Rally für Gewinnmitnahmen“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „Als sich am Nachmittag dann EZB-Präsidentin Lagarde auch nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen wollte wie zuvor ihr Pendant in Washington, ging es mit dem Markt stärker bergab. Somit ließ in Frankfurt die Freude über die dann doch dicke Weihnachtsüberraschung von Fed-Chef Powell schnell wieder nach. Die kurzfristige Entwicklung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich geldpolitisch in den vergangenen 24 Stunden einiges in Richtung der besten aller Börsenwelten gedreht hat“, so Oldenburger.

Spannend bleibe nun, ob und wie sich die Wege der beiden Notenbanken im kommenden Jahr trennen werden, nachdem die Europäische Zentralbank das Jahr fast ausschließlich 2023 damit verbracht habe, den Schritten der Fed zu folgen und die Zinsen anzuheben, ohne jedoch ganz so weit zu gehen wie ihr US-Pendant. „Wie groß durch die Schritte des einen oder anderen die Schere auseinanderklaffen wird, dürfte auch darüber entscheiden, in welche Regionen die weltweiten Investoren ihr Kapital bewegen.“ Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Siemens Energy, Zalando und Vonovia an der Spitze der Handelsliste.

Das Schlusslicht bildeten hingegen die Rückversicherer Münchener Rück und Hannover Rück. Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Januar kostete 35 Euro und damit drei Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben und die von den Ampelspitzen vereinbarte CO2-Preis-Erhöhung beschlossen werden. Der Ölpreis stieg hingegen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 76,81 US-Dollar, das waren 3,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag deutlich stärker. Ein Euro kostete 1,0996 US-Dollar (+1,10 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9094 Euro zu haben.

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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