Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Ökonomen kritisieren Lindners Steuerreformpläne

Berlin (dts) – Ökonomen haben die Steuerpläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für Unternehmen als unzureichend kritisiert. „Die Richtung stimmt, aber der Impuls ist nicht sehr groß“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hält die Maßnahmen für „grundsätzlich richtig“, schränkt aber ebenfalls ein: „Die Dimension stimmt hingegen nicht.“ Am Mittwoch waren Lindners Steuerpläne bekanntgeworden. So soll das sogenannte „Wachstumschancengesetz“ unter anderem eine neue Investitionsprämie für Unternehmen enthalten. Ökonom Hüther kritisierte allerdings unter anderem die dabei geplante Begrenzung der Investitionsprämie auf maximal 30 Millionen Euro.

Weiterer Kritikpunkt: „Die Einschränkung der Investitionsprämierung auf Klimaneutralität greift zu kurz“, sagte der IW-Chef. Schließlich mache die Digitalisierung den Strukturwandel erst möglich. Und auch die Befristung bis 2027 „leuchtet nicht so recht ein“, sagte Hüther. Auch laut Fuest müsste das Steuerpaket größer ausfallen, um einen Effekt zu erzielen.

So könnten seiner Ansicht nach verbesserte Abschreibungen mit einer Wirkung von rund 16 Milliarden Euro im ersten Jahr zu einer fast drei Prozent höheren Wirtschaftsleistung führen. „Eine solche Reform hat also Investitionscharakter. Das jetzt geplante Volumen ist deutlich geringer.“ Wirtschaftsverbände begrüßen dagegen die Reform.

„Das ist ein guter Aufschlag“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). „Finanzminister Lindner verfolgt die richtigen Ziele.“ Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, sprach von einem „wichtigen Signal“, erwartet aber eine richtige Unternehmenssteuerreform. „Die Zwänge in der Koalition dürfen jedoch nicht verhindern, jetzt alles dafür zu tun, dass Deutschland wettbewerbsfähig wird.“

SPD-Finanzpolitiker Michael Schrodi sagte: „Wir begrüßen, dass nun für das zweite Halbjahr ein Gesetz für mehr Steuerfairness und wirtschaftliches Wachstum vorliegt.“ Er fügte hinzu: „Wir werden aber genau darauf achten, dass milliardenschwere Mindereinnahmen nicht mit der Gießkanne verteilt werden.“

Foto: Christian Lindner am 19.06.2023, über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Bad Friedrichshall (dts) – Nach den tödlichen Schüssen in einer Firma im baden-württembergischen Bad Friedrichshall ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 52-jährige Deutsche wurde...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Bundesregierung setzt nach der Ankündigung von Meta, Inhalte bei Instagram und Facebook in den USA künftig nicht mehr durch Faktenchecker...

Deutschland & Welt

Rimbach (dts) – Die Geiselnahme in einer Bankfiliale in Rimbach im südhessischen Landkreis Bergstraße ist am Dienstag unblutig beendet worden. Der 36-jährige Tatverdächtige sei...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – Zunehmend sind große Unternehmen in Deutschland von Insolvenzen betroffen. Im abgelaufenen Jahr mussten 364 Firmen mit einem Umsatz von mehr als...

Deutschland & Welt

Menlo Park (dts) – Der Internetkonzern Meta will bei Instagram und Facebook Inhalte künftig nicht mehr durch Faktenchecker auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen lassen. Stattdessen...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Familien sollen sich nach dem Willen der CSU künftig leichter ein Eigenheim leisten können. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, wollen die...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, warnt Meta-Chef Mark Zuckerberg davor, die geplanten Lockerungen bei der Moderation auf Plattformen...

Deutschland & Welt

Stuttgart (dts) – FDP-Chef Christian Lindner distanziert sich nach der Wahlempfehlung von Elon Musk für die AfD von dem Tech-Milliardär. Auch wenn er von...

Anzeige